„U/ Voice Detection“ für den EVOC 20 TrackOscillator in Logic Pro for iPad
Dieser Abschnitt erlaubt die Steuerung über Sounds mit und ohne Gesang.
Ein Beispiel: Die menschliche Sprache besteht aus einer Reihe stimmhafter Laute (Töne oder Formanten) und stimmloser Laute. Der Hauptunterschied ist, dass stimmhafte Laute durch Schwingungen der Stimmbänder erzeugt werden, während stimmlose Laute durch das Formen von Luftströmen (Rauschen) mit Lippen, Zunge, Gaumen, Rachen und Kehlkopf gebildet werden.
Wenn also in einem Vocoder Sprache mit stimmhaften und stimmlosen Lauten als Analysesignal verwendet wird, im Syntheseteil aber nicht zwischen stimmhaften und stimmlosen Lauten unterschieden wird, leidet die Sprachverständlichkeit des synthetisierten Signals. Der Synthesizer-Engine des Vocoders muss also unterschiedliche Klänge für die stimmhaften und stimmlosen Signalanteile erzeugen, um dieses Problem zu vermeiden.
Der EVOC 20 TrackOscillator enthält eine stimmlosen/stimmhaften Erkennungsschaltung, mit der stimmlose Elemente des Sounds im Analysesignal identifiziert werden. Entsprechende Teile des Synthesesignals werden dann durch Rauschen (Noise), einer Mischung aus Noise und Synthesizer-Signal oder das Originalsignal ersetzt. Erkennt der U/V-Detector hingegen stimmhafte Laute (voiced), gibt er diese Information an den Synthesebereich weiter, der das normale Synthesesignal für diese Teile verwendet.
Formanten
Ein Formant ist eine Betonung im Frequenzspektrum eines Klangs. Auf die menschliche Stimme bezogen sind Formanten das, was uns das Unterscheiden verschiedener Vokale aufgrund der Verstärkung oder Ausfilterung dieser Klänge ermöglicht. Die Formanten der menschlichen Sprache und des Gesangs werden durch den Vokaltrakt bestimmt, wobei die meisten Vokalklänge vier oder mehr Formanten besitzen.

Parameter für „U/ Voice Detection“
Drehregler und Feld „U/V Sensitivity“: Bestimmen die Empfindlichkeit der U/V-Erkennung. Durch Drehen des Reglers nach rechts werden mehr stimmlose Anteile des Eingangssignals erkannt. Bei höheren Werten kann die erhöhte Empfindlichkeit für stimmlose Signale dazu führen, dass die U/V-Signalquelle fast alle Signalanteile als stimmlos erkennt, inklusive der stimmhaften Signale. Dies führt zu einem klanglichen Ergebnis, ähnlich dem Empfang eines schwachen UKW-Senders, das aufbricht und in Rauschen übergeht. Die U/V-Signalquelle ist im Einblendmenü „U/V Src“ festgelegt.
Einblendmenü „U/V Source“: Hier wählst du die Signalquellen, die die stimmlosen Anteile im Eingangssignal ersetzen sollen.
Aus: Es empfiehlt sich nicht, stimmlose Teile des Sounds durch ein Noise- oder Synth-Signal zu ersetzen.
Noise: Rauschsignale sollten nur für die stimmlosen Anteile verwendet werden.
Noise + Synth: Rauschsignal und Synthesizer sollten für die stimmlosen Anteile des Sounds verwendet werden
Blend: Verwendet das Analysesignal, nachdem es durch einen Highpass-Filter gesendet wurde, für die stimmlosen Anteile des Sounds. Der Parameter „Sensitivity“ hat in dieser Einstellung keine Wirkung.
Schieberegler und Feld „U/V Level“: Damit steuerst du die Lautstärke des Signals, das die stimmlosen Anteile im Eingangssignal ersetzen soll.
Wichtig: Um interne Übersteuerungen des EVOC 20 TrackOscillator zu vermeiden, sollten das Steuerelement „U/V Level“ mit Bedacht verwendet werden, besonders dann, wenn ein hoher Wert für „U/V Sensitivity“ eingestellt ist.