
Crescendo-Blechbläser-Setting des ES2 in Logic Pro for Mac
Die Oszillatoren werden für die folgenden Vorgänge verwendet:
Oszillator 1 spielt die für klassische, synthetische Blechbläser-Sounds typische Sägezahnwelle.
Oszillator 2 fügt dem eine nicht sehr nach Blechbläsern klingende Pulswelle für den Ensemble-Effekt hinzu: Sie wird von LFO 1 (Modulation 4) in der Pulsbreite moduliert.
Hinweis: Bei jeder Modifikation sollte der folgende wichtige Punkt beachtet werden. Es gibt vier Parameter, die schwer zu handhaben sind, da sie sich recht unterschiedlich verhalten, wenn einer von ihnen verändert wird. Deshalb müssen immer alle vier Parameter angepasst werden, sobald einer verändert wird.
Du kannst die mittlere Pulsbreite mit dem Wave-Parameter von Oszillator 2 einstellen. Im vorliegenden Beispiel wurde eine Art „fette“ Position gewählt, die sich nahe an der idealen Rechteckwelle befindet, da das Ziel ein voller, voluminöser Synthbrass-Sound ist.
Die Modulation 4 steuert die Modulationsintensität, d. h. wie weit sich die Pulsbreite von „weit“ zu „eng“ bewegt, wenn sie durch den LFO moduliert wird. Variiere den Minimum-Parameter.
Das Tempo der Pulsbreitenmodulation wird von der „LFO 1 Rate“ bestimmt. Für dieses Patch wurden beide LFOs eingesetzt, um eine stärkere Diffusion mit unterschiedlichen Modulationstempi zu erzielen.
Tipp: Es empfiehlt sich, den LFO1 für alle permanenten, automatisierten Modulationen zu verwenden, da seine Intensität mit seinem eigenen EG-Parameter verzögert werden kann. LFO 2 eignet sich mehr für alle Echtzeitmodulationen, die du während der Wiedergabe per Modulationsrad, Aftertouch andere Controller in Echtzeit steuerst.
Eine Keyboard-Zuweisung wurde als Quelle für Modulations-Routing 4 angelegt, Da alle Tonhöhen- oder Pulsbreitenmodulationen eine stärkere Verstimmung in den tieferen Tastaturlagen zu bewirken scheinen, während mittlere und hohe Lagen durchaus den Diffusionseffekt liefern können. Daher solltest du die tieferen Lagen zuerst abstimmen, um eine akzeptable Modulation zu erzielen. Überprüfe, ob die Modulationen im oberen Tastaturbereich für dich zufriedenstellend klingen. Passe Intensität (Maximum) und Tastaturbelegung (Minimum) an.
Oszillator 3 erzeugt eine Digiwave, die im Wellenmix „blechern“ genug ist. Es hätte ebenso gut eine weitere Pulsbreitenmodulation angelegt werden können, um den Ensemble-Effekt zu unterstützen, oder ein weiterer Sägezahn, der gegen den auf Oszillator 1 hätte verstimmt werden können, um den Sound noch fetter zu gestalten.
Das primäre Ziel besteht jedoch darin, durch einen kurzen „Ruck“ des Wavetables ein wenig „Growl“ hinzuzumischen, wie bereits unter Slapped StratENV-Setting im ES2 beschrieben. Diese Anordnung befindet sich in Modulation 3 (Oszillator 3 Wave wird durch das Decay von Envelope 1 bewegt).
Andere Regler haben verschiedene Funktionen:
Envelope 1 moduliert die Frequenz von Oszillator 2 und invers die von Oszillator 3. Reibungen der beiden Oszillatoren sind die Folge. Auch die stabile Frequenz von Oszillator 1 ist davon in der Attack-Phase des Sounds betroffen.
Die Filterhüllkurve schließt impulsiv in der Attack-Phase, um danach mit einem etwas langsameren Crescendo wieder zu öffnen.
Das Modulationsrad erzeugt in Echtzeit bei Bedarf ein weiteres Crescendo, das die allgemeine Frequenzmodulation durch LFO2 auslöst.
Aftertouch wiederum schließt als eine dagegen wirkende Echtzeitmodulation den Filter. Daher kannst du mit einem zusätzlichen Decrescendo spielen, das über Aftertouch gesteuert wird. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, wie das Patch reagiert. Du wirst feststellen, dass es eine ganze Palette von Ausdrucksmöglichkeiten liefert: Velocity, Aftertouch nach dem Note On und Aftertouch vorweg. Drücke einmal mit der linken Hand bereits angeschlagene Tasten, bevor du mit der rechten Hand einen neuen Akkord anschlägst.