
Routen von Audio über Send-Effekte in Logic Pro for Mac
Du kannst Send-Effekte verwenden, wenn du Effekt-Plug-ins vom Signalfluss eines Channel-Strips getrennt halten möchtest oder wenn du denselben Effekt für mehr als einen Channel-Strip verwenden möchtest. Sobald du einen Send erstellst, teilst du das Signal des Channel-Strips. Das Hauptsignal des Channel-Strips wird weiter zum gewählten Ausgang gesendet. Der andere Teil des Signals wird parallel dazu weiter geroutet, und zwar über einen Bus zu einem Aux-Channel-Strip. Verwende den Send-Drehregler, um zu steuern, wie groß der Anteil des Signals ist, der über diesen Bus gesendet wird. Dies wird als paralleles Routing bezeichnet. Du kannst das Signal an einem späteren Punkt in den Hauptsignalfluss zurück routen oder das Signal direkt vom Aux-Channel-Strip an einen Ausgang routen.
Der wesentliche Vorteil dieses Ansatzes gegenüber dem Routing mittels Insert-Effekten ist seine Effizienz: Mit dieser Methode kannst du beliebig viele Channel-Strips mit einem einzigen Insert-Effekt bearbeiten, was die benötigte Rechenleistung (und deinen Zeitaufwand) auf ein Minimum reduziert, verglichen mit dem Einfügen dieses Effekts in jeden einzelnen dieser Channel-Strips. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass du schnell zwischen der bearbeiteten und der unbearbeiteten Wiedergabe der Channel-Strips umschaltest, indem du den Effekt im Aux-Channel-Strip, an den die Channel-Strips geleitet werden, auf „Umgehen“ schaltest. Entsprechend kannst du die Effekt-Konfigurationen für viele Channel-Strips komplett verändern, indem du einfach andere Effekte für die Aux-Channel-Strips auswählst.
Die folgende Abbildung zeigt einen Channel-Strip, der über die Sends auf mehrere Aux-Channel-Strips geroutet wird (z. B. auf Reverb-, Chorus- und Delay-Effekte in den Aux-Channel-Strips 1, 2 bzw. 3).

Das Signal des Channel-Strips wird aufgeteilt und zu drei getrennten Effekten geroutet, wovon jeder auf einem eigenen Aux-Channel-Strip eingefügt ist. Diese drei unabhängigen Signale werden dann vom jeweiligen Aux-Channel-Strip zurückgesendet und mit dem Ausgang-Stream des Original-Channel-Strips kombiniert. Du kannst in jedem Audio-, Instrument- oder Aux-Channel-Strip bis zu 12 Sends erzeugen.
Im Einblendmenü „Send“ kannst du anpassen, an welcher Stelle im Signal des Channel-Strips der Send erfolgen soll, und das Ziel für die parallele Weiterleitung des Sends festlegen. Drei Optionen dafür, wo das Send im Signalfluss erfolgen soll, stehen zur Wahl:
Post-Pan: Das Signal wird nach dem Fader und dem Drehregler „Pan“ gesendet. Das Sendesignal wird von der Channel-Strip-Lautstärke und Pan-Anpassungen beeinflusst.
Post-Fader: Das Signal wird nach dem Fader, aber vor dem Drehregler „Pan“ gesendet, wobei sich die Lautstärkeanpassungen auf das Sendesignal auswirken, nicht jedoch die Pan-Anpassungen.
Pre-Fader: Das Signal wird vor dem Fader und dem Drehregler „Pan“ gesendet. Das Sendesignal wird weder von Lautstärke- noch von Pan-Anpassungen beeinflusst.