
Morphen von Drum-Beats in Alchemy in MainStage
Dieses Tutorial führt dich durch das Importieren von zwei Drum-Beats und dem anschließenden Morphing zwischen den beiden. Zuerst morphst du alle Elemente gemeinsam, anschließend jedes Element einzeln.
Hinweis: Die in den Tutorials gezeigten Bilder sind für die in den Aufgaben verwendeten Presets nicht spezifisch. Sie sollen dir beim Auffinden von Bereichen und Parametern auf der Alchemy-Benutzeroberfläche helfen.
Die in diesem Beispiel verwendeten Loops stammen aus den Loop-Mediatheken von Electro House und Tech House. Lade die zusätzlichen Inhaltspakete herunter, wenn du die Loops nicht finden kannst. Wähle dafür im Menü „Logic Pro“ die Option „Sound Library“ > „Sound Library-Manager öffnen“ und lade dann die fehlenden Inhalte.
In Alchemy in MainStage – klicke in der Leiste „Name“ auf die Taste „File“ und wähle „Initialize Preset“ aus dem Einblendmenü aus, um alle Alchemy-Parameter auf die Standardeinstellungen zurückzusetzen.
Wichtig: Die Verwendung von „Initialize Preset“ aktiviert automatisch den Modus „Wide Unison“. Weitere Informationen findest du unter Alchemy Wide Unison-Modus.
Klicke auf das Auswahlfeld für Source A und wähle „Import Audio“.
Daraufhin wird das Importfenster geöffnet.
Öffne die Apple Loops-Übersicht und gib „Lockstep“ in das Suchfeld ein. Bewege den Loop „Lockstep Beat 02“ in den Dropzone-Bereich des Importfensters.
Klicke unten links auf die Tasten „Spectral“ und „Formant Analysis Mode“ und dann auf die Taste „Import“.
Hierdurch wird die Synthesizer-Engine festgelegt, die für die Resynthese des Audiosamples verwendet wird. Die Option „Spectral + Formant“ ist ideal für allgemeine Zwecke und für Drum-Loops gut geeignet. Bei einer neuen Instanz von Alchemy ist es die Standardeinstellung. Wenn die Analyse beendet ist, kannst du den Loop mit seiner nativen Tonhöhe auslösen, indem du C3 auf dem Keyboard spielst.
Bewege den Loop „Insider Groove Beat“ in den Bereich mit den Steuerelementen von Source B.
Diese alternative Importmethode löst den Importvorgang automatisch aus und nutzt dabei den zuvor ausgewählten Analysemodus.
Spiele C3, um beide Loops gleichzeitig auszulösen. Die Loops sind 8 Beats lang und haben ein natives Tempo von 120, sodass die Wiedergabe gut synchronisiert ist. Es gibt zwar Techniken für die Tempoanpassung importierter Loops, doch es ist wesentlich einfacher, abgestimmte Samples zu verwenden. Außerdem ist so die Wahrscheinlichkeit größer, mit geringem Aufwand gute Ergebnisse zu erzielen. Wenn die Loops einen stark unterschiedlichen Groove haben, klicke auf die Taste „Edit“, um das Hauptfenster für die Bearbeitung zu öffnen, wo du beliebige der folgenden Schritte ausführen kannst:
Erstelle in der Wellenformanzeige Warp-Marker, um die Loop in Segmente mit gleicher Länge zu unterteilen. Die Anzahl der erforderlichen Marker hängt von der Länge und Komplexität der Loop ab. Du solltest ein Segment für jeden signifikanten Beat in der Loop anstreben.
Schiebe die Warp-Marker nach Bedarf vor oder zurück, um sie jeweils am nächstgelegenen Drum-Anschlagstransienten auszurichten. Halte einen Warp-Marker in der Wellenformdarstellung gedrückt, um für genauere Anpassungen horizontal zu zoomen.
Schalte mit der Taste „A/B/C/D“ oben links im Bearbeitungsfenster „Main“ zur anderen Drum-Loop-Source um.
Schiebe die Warp-Marker wie zuvor vor oder zurück, um sie jeweils am nächstgelegenen Drum-Anschlagstransienten auszurichten.
Klicke auf die Taste „A“ (unter „Global“) und wähle „Continuous“ aus dem Einblendmenü „Loop Mode“ für Source A. Wiederhole diesen Schritt für die Loop von Source B.
Dadurch wird festgelegt, dass beide Beats in einer Endlosschleife wiedergegeben werden, während du eine Note gedrückt hältst.
Deaktiviere die Taste „Velocity On“ im Modulationsrack.
Beim Auslösen von Loops kann es mitunter hilfreich sein, den Velocity-Regler des Wiedergabepegels zu deaktivieren, sodass die Loops mit derselben Lautstärke ausgelöst werden, egal wie stark du die Tasten anschlägst. Wenn dieser Parameter im Bereich „Modulation“ nicht angezeigt wird, klicke oben rechts auf die Mitte des Drehreglers für die Master-Lautstärke.
Klicke links auf die Taste „Morph“, um oben rechts den Bereich „Morphing“ anzuzeigen. Bewege dann den Aktivpunkt in der Mitte des Bereichs mit den Morph-Steuerelementen von links nach rechts, um zu hören, wie der Pegel jeder Source überblendet wird.
Die Standarddarstellung zeigt, dass XY zwischen den Sources auf „Crossfade“ und nicht auf „Morph“ gesetzt wurde.
Wähle im Bereich „Morphing“ eine der zwei Morph-Tasten aus, um auf die Steuerelemente für das elementare Morphing zuzugreifen. Da es nur zwei Sources gibt, klicke auf die Taste „Morph Linear“ und dann auf die Taste „A-B“, um das Morphing auf diese zwei Sources zu beschränken.
Bewege, während du eine Note hältst, den Aktivpunkt zwischen die zwei Sources, um einen grundlegend anderen Effekt als die Überblendung zwischen beiden zu erzeugen.
Was du dann hören kannst, ist ein echtes Morphing zwischen separaten Komponenten jedes Klangs. Der Übergang erfolgt nicht einfach zwischen dem Gesamtpegel jedes Klangs, sondern zwischen den Pegeln mehrerer schmaler Frequenzbänder und den Formant-Merkmalen jedes Klangs.
Bewege den Aktivpunkt ganz nach links und höre zu, während du ihn langsam nach rechts bewegst. Du hörst dann einen Shaker-artig klingenden Phantom-Rhythmus, der in keinem der Loops vorhanden ist. Nachdem du genug experimentiert hast, bewege den Aktivpunkt wieder nach ganz links zurück, bevor du dir die nächste Aufgabe ansiehst.
In Alchemy in MainStage – klicke im Bereich „Morph“ auf die Taste „Elements“, um auf die Steuerelemente zuzugreifen, die unabhängiges Morphing zwischen verschiedenen Klangelementen erlauben (anstatt gleichzeitiges Morphing aller Klangaspekte).
Spiele C3 auf dem Keyboard und bewege dann den Spektralaktivpunkt (den orangefarbenen Punkt) von links nach rechts. Du kannst auch den Drehregler „Spectral“ drehen.
Du hörst, wie die Spektralkomponenten des ersten Loops in die des zweiten Loops übergehen. Diese Änderung hört sich ähnlich an wie die in Schritt 10 der vorigen Aufgabe, doch der Shaker-artig klingende Phantom-Rhythmus ist klarer und der Kick-Sound des Lockstep Beats bleibt länger intakt. Tatsächlich bewirkt diese Kombination, dass die Kick den Ton ändert und bei Beat 1 jedes Takts ausgeprägter wird. Wenn sich das Steuerelement „Spectral“ ganz rechts befindet, werden die Originalkicks durch einen ausgeprägten „Schlag“ am Beginn jedes Takts ersetzt.
Bewege in Alchemy in MainStage den Aktivpunkt für die Tonhöhe (den grünen Punkt) von links nach rechts. Du kannst auch den Drehregler „Pitch“ drehen.
In der Regel enthalten Drum-Beats nicht viele für die Tonhöhe relevante Informationen, sodass die Nutzung des Steuerelements „Pitch“ beim Arbeiten mit Loops möglicherweise nur wenig Wirkung zeigt. Wird in diesem Fall jedoch „Pitch“ auf die Position ganz rechts gesetzt, führt das dazu, dass die ausgeprägte High-Tom des Insider Groove Beats nahe Beat 2 lauter wird. Jedoch nur das Pitch-Ende setzt sich durch und erzeugt einen Achtelnoten-Rhythmus, der nahe Beat 3 beginnt.
Setze „Formant“ (den roten Punkt) auf 75 %-100 %, sodass das Einsetzen des Tom-Pitch klarer hörbar ist. Du kannst diesen Wert auch durch Drehen des Drehreglers „Formant“ einstellen.
Setze den Drehregler „Spectral“ auf null.
Du kannst den Bogen des Tom-Schlags hören, allerdings ohne Klangcharakteristik, da die Lockstep-Loop an dieser Stelle nur wenig Spektralmaterial aufweist. Dies zeigt, wie wichtig die Rolle ist, die Resonanzen bei der menschlichen Wahrnehmung von Tonhöheninformationen spielen.
In Alchemy in MainStage – klicke bei gedrückter Control-Taste auf den Drehregler „Position“ für Source A und wähle „Add Modulation“ > „LFO“ > „LFO1“ aus dem Kontextmenü aus.
Klicke im Bereich „Modulation“ auf das Einblendmenü „Shape“ für LFO1 und wähle „Basic“ > „RampUp“.
Deaktiviere den Modus „Bipolar“ für den LFO und stelle „Rate“ auf dieselbe Anzahl Beats ein wie für die Loop. Beispiel: Stelle den Drehregler „Rate“ auf 4 Beats für ein Loop mit einem Takt oder auf 8 Beats für ein Loop mit zwei Takten ein usw.
Klicke bei gedrückter Control-Taste auf den Drehregler „Position“ für Source A und wähle „Copy Modulation“ aus dem Kontextmenü aus.
Klicke auf die Taste „B“, um die Parameter der Source B anzuzeigen.
Klicke bei gedrückter Control-Taste auf den Drehregler „Position“ für Source A und wähle „Paste Modulation“ aus dem Kontextmenü aus.
Die Wiedergabeposition beider Loops wird jetzt durch LFO1 gesteuert und sie werden synchron zum Projekttempo wiedergeben.
Klicke auf die Taste „Morph“, um Morphing-Parameter anzuzeigen, und dann auf die Taste „Morph Lin“.
Klicke auf die Taste „A-B“, um mithilfe des Drehreglers „X“ zwischen den zwei zeitlich angepassten Drum-Loops zu morphen.
Optional kannst du auf die Taste „Elements“ klicken, um Element-Steuerungen zu verwenden oder zuzuweisen.
Klicke bei gedrückter Control-Taste auf den Drehregler „Spect/Gran“ (oranger Punkt) und wähle „Add Modulation“ > „Perform“ > „XYPad1X“ aus dem Kontextmenü aus.
Klicke bei gedrückter Control-Taste auf den Drehregler „Pitch“ (grüner Punkt) und wähle „Add Modulation“ > „Perform“ > „XYPad1Y“ aus dem Kontextmenü aus.
Du kannst jetzt das linke X/Y-Pad im Bereich „Perform“ verwenden, um die Spektraldaten zu morphen, indem du den Zeiger horizontal bewegst. Du kannst Tonhöhendaten morphen, indem du den Zeiger vertikal bewegst.
Klicke bei gedrückter Control-Taste auf den Drehregler „Formant“ (roter Punkt) und wähle „Add Modulation“ > „Perform“ > „XYPad2X“ aus dem Kontextmenü aus.
Klicke bei gedrückter Control-Taste auf den Drehregler „Envelope“ (gelber Punkt) und wähle „Add Modulation“ > „Perform“ > „XYPad2Y“ aus dem Kontextmenü aus.
Du kannst jetzt das rechte X/Y-Pad im Bereich „Perform“ verwenden, um die Formant-Filter zu morphen, indem du den Zeiger horizontal bewegst. Du kannst die Hüllkurvenform morphen, indem du den Zeiger vertikal bewegst.