Audiomaterial im Impulsantwortdienstprogramm aufnehmen
Wenn du die Geräte zugewiesen und Monitorlautsprecher und Sinussweep-Parameter konfiguriert hast, kannst du mit der Aufnahme der Audiospuren beginnen. Verwendest du den Sweep-Generator, hörst den gesamten Frequenzbereich des Sinuswellen-Sweeps. Impulsantwortdienstprogramm nimmt das Ergebnis für alle Audiospuren auf, die für die Aufnahme aktiviert sind. Wenn du eine Impulsantwort mit dem Transient-Verfahren aufnehmen möchtest, deaktiviere den Sweep-Generator, klicke auf „Aufnahme“ und spiele den Startschuss ab. Das Impulsantwortdienstprogramm nimmt die Impulsantwort auf der ausgewählten Spur auf.
Das Impulsantwortdienstprogramm schreibt zunächst in den RAM deines Computers und nicht auf die Festplatte. Nachdem du die erste Impulsantwort aufgenommen hast, wird das Dialogfenster „Sichern“ angezeigt, in dem du dein Projekt benennen und einen Speicherort auf der Festplatte auswählen kannst. Anschließend sichert das Impulsantwortdienstprogramm dein Projekt nach jeder Aufnahme automatisch. Weitere Informationen findest du unter Öffnen, Sichern und Wiederherstellen gesicherter Projekte im Impulsantwortdienstprogramm.
Audiospur auswählen
Führe im Impulsantwortdienstprogramm einen der folgenden Schritte durch:
Klicke auf eine Spur.
Verwende die Auf- und den Abwärtspfeile, um in der Spurliste zu navigieren.
Aufnahmen im Impulsantwortdienstprogramm
Wenn du den Sweep-Generator zum Aufnehmen einer Impulsantwort verwendest, wird auf der Taste „Sweep/Aufnahme“ die Bezeichnung „Sweep“ angezeigt. Wenn du das Transient-Verfahren zum Aufnehmen einer Impulsantwort verwendest und das Sweep im Einblendmenü „Modus“ deaktiviert hast, wird auf der Taste die Bezeichnung „Aufahme“ angezeigt.
Wähle im Impulsantwortdienstprogramm eine Audiospur im Bereich „Eingaben/Spur“ aus.
Konfiguriere die Audiospur für die Aufnahme.
Wiederhole diesen Schritt für alle für das ausgewählte Format benötigten Spuren.
Klicke auf die Taste „Sweep/Aufnahme“, um mit der Aufnahme zu beginnen.
Wenn du auf „Sweep“ klickst, geschieht Folgendes: Der Aufnahmevorgang beginnt automatisch und erzeugt das Sinussweep. Die Anzeige des VU-Meters wechselt automatisch zur Anzeige des Sweep-Generator-Ausgangs.
Wenn du auf „Aufnahme“ klickst, geschieht Folgendes: Der Aufnahmevorgang beginnt automatisch. Spiele den Startschuss ab und das Impulsantwortdienstprogramm beginnt mit der Audioaufnahme.
Hinweis: Die Taste „Sweep/Aufnahme“ ist nur für Spuren verfügbar, die aktiviert sind.
Die Aufnahme läuft solange, bis das gesamte Sinussweep (wenn du den Sweep-Generator verwendest) und die gesamte Halldauer verstrichen sind. Die Aufnahme endet automatisch.
Du kannst den Aufnahmevorgang jederzeit beenden, indem du auf die Taste „Sweep/Aufnahme“ klickst.
Fünfkanalige Surround-Impulsantworten aufnehmen
Für diese Aufgabe wird angenommen, dass deine Lautsprecher und Mikrofone mit dem Ansatz des virtuellen Hörers für Aufnahmen mit dem Impulsantwortdienstprogramm eingerichtet wurden. Für diesen werden fünf Lautsprecher und mindestens ein Mikrofon im Zentrum, das der Reihe nach auf die einzelnen Lautsprecher gerichtet wird, benötigt. Idealerweise verwendest du fünf identische Aktivlautsprecher für das Monitoring. Dadurch sparst du Zeit bei der Aufnahme und du kannst alle Lautsprecher gleichzeitig sehen, sodass sichergestellt ist, dass sie alle denselben Abstand zu Ecken, Wänden usw. besitzen. Sind alle Lautsprecher in Position, stelle dein Mikrofon in der Mitte des Raums auf. Achte darauf, dass alle Geräte korrekt mit dem Audio-Interface verbunden sind.
Wähle im Impulsantwortdienstprogramm die fünfkanalige Vorlage im Einblendmenü „Konfiguration“ des Fensters „Neues Projekt“ aus und klicke auf „OK“.
Dieses Format erfordert fünf Lautsprecherpositionen und fünf Mikrofonpositionen. Nachdem du auf „OK“ geklickt haben, erscheinen im Bereich „Eingaben/Spur“ 25 Audiospuren für alle möglichen Lautsprecher-Mikrofon-Kombinationen.
Richte dein Mikrofon auf den Lautsprecher aus, den du aufnehmen möchtest (z. B. der Lautsprecher vorne links).
Richte die Parameter für den Bereich „Monitor“, den Sweep- und den Eingang für die ausgewählte Spur ein.
Aktiviere die Aufnahme für die ausgewählte Spur und klicke auf die Taste „Sweep“.
Das Impulsantwortdienstprogramm fordert dich nach der ersten Aufnahme auf, das neue Projekt zu benennen und es auf deiner Festplatte zu sichern.
Schwenke das Mikrofon auf die zweite Surround-Position, aktiviere die Aufnahme für die Spur und klicke dann auf die Taste „Sweep“.
Sobald die Aufnahme abgeschlossen ist, wird das Projekt automatisch an dem Ort auf deiner Festplatte gesichert, den du in Schritt 4 festgelegt hast.
Wiederhole diesen Vorgang weitere 24 mal, bis alle 25 Audiospuren und damit sämtliche Kombinationen der Mikrofon-Lautsprecher-Positionen der fünfkanaligen Surround-Konfiguration aufgenommen wurden.
Fünfkanalige Mono- oder Omni-Impulsantworten aufnehmen
In vielen Fällen reicht es aus, nur eine Lautsprecherposition aufzunehmen und damit eine Mono- oder Omni-Impulsantwort zu erstellen. Mono- und Omni-Impulsantworten können leichter und schneller aufgenommen werden und beanspruchen bei der Wiedergabe die CPU nicht so stark. Für einzelne Mono- und Omni-Projekte wird außerdem nur ein Lautsprecher benötigt. Um das beste Ergebnis zu erzielen, ist es jedoch empfehlenswert, einen omnidirektionalen Lautsprecher zu verwenden, damit der Raum gleichmäßig mit Klang erfüllt wird.
Wähle im Impulsantwortdienstprogramm die fünfkanalige Mono-bis-Omni-Vorlage im Einblendmenü „Konfiguration“ des Fensters „Neues Projekt“ aus und klicke auf „OK“.
Richte deinen Lautsprecher auf die Decke oder eine Rückwand.
Richte dein Mikrofon auf die erste Surround-Position, z. B. vorne links.
Nimm das Sweep auf.
Wiederhole diesen Vorgang für alle übrigen Mikrofon-Positionen.
Impulsantwort eines Gitarren-Lautsprechers aufnehmen
Du kannst Impulsantworten von mehr als nur Räumen erstellen. Du kannst eine Impulsantwort von jedem Gerät erstellen, das ein Breitband-Sinussweep wiedergeben und das Ergebnis aufnehmen kann, z. B. eine Gitarrenbox. Wenn du die Impulsantwort einer Gitarrenbox erstellst und sie anschließend in Space Designer auf ein direktes Gitarrenverstärkersignal anwendest (auf 100 % Wet eingestellt), klingt das direkte Signal so, als wäre es von dem Lautsprecher abgespielt worden.
Verbinde den Ausgang deines Audio-Interface direkt mit dem Eingang für Effektrückgaben deines Gitarrenverstärkers. Wenn dein Gitarrenverstärker keinen Eingang für Effektrückgaben besitzt, kannst du entweder eine Reamp-Box verwenden, mit der die Ausgangsimpedanz deines Audio-Interface auf den Pegel erhöht wird, den der Eingang des Gitarrenverstärkers benötigt, oder du verwendest einen Line-Level-Verstärker anstelle des Gitarrenverstärkers, um das Sinussweep über die Gitarrenbox zu verstärken.
Verbinde den Ausgang für Effektrückgaben des Gitarrenverstärkers direkt mit dem Eingang deines Audio-Interface.
Wähle im Impulsantwortdienstprogramm die Mono- oder Stereo-Konfiguration im Einblendmenü „Konfiguration“ des Fensters „Neues Projekt“ aus und klicke auf „OK“.
Positioniere dein Mikrofon etwa 2,5 cm von der Lautsprechermitte entfernt.
Experimentiere mit den Positionen, wenn du eine Box mit mehreren Lautsprechern verwendest.
Nimm das Sweep auf.
Impulsantwort eines Hardware-Effektgeräts aufnehmen
Du kannst Impulsantworten von jedem Gerät erstellen, das ein Breitband-Sinussweep wiedergeben und das Ergebnis aufnehmen kann, z. B. Röhrenequalizer oder Halleffektgeräte. Stell dir vor, du willst eine Impulsantwort für deinen bevorzugten Röhrenmikrofon-Vorverstärker erstellen, sodass du dessen einzigartigen Charakter für dein Audiomaterial verwenden kannst. Anschließend kannst du ein Signal in Space Designer (auf 100 % Wet eingestellt) mit dieser Impulsantwort verarbeiten und den Charakter deines Mikrofon-Vorverstärkers auf das Signal anwenden.
Verbinde den Ausgang deines Audio-Interface direkt mit dem Eingang des Effektgeräts.
Verbinde den Ausgang deines Effektgeräts direkt mit dem Eingang des Audio-Interface.
Wähle im Impulsantwortdienstprogramm die Mono- oder Stereo-Konfiguration im Einblendmenü „Konfiguration“ des Fensters „Neues Projekt“ aus und klicke auf „OK“.
Nimm das Sweep auf.
Hinweis: Gehe beim Erstellen von Impulsantworten von Hardware-Effektgeräten mit Modulationseffekten vorsichtig vor. Modulationen wie Phasing, Chorus usw. beeinträchtigen das Sinussweep selbst und bleiben nach der Dekonvolution nicht erhalten, was uneinheitliche und möglicherweise unerwünschte Ergebnisse zur Folge hat. Das gilt auch für einige Halleffekte, zum Beispiel für die klassischen Hardware-Hallgeräte von Lexicon, bei denen die Hallfahne moduliert wird. Hier kann es effektiver sein, das Transient-Verfahren zu verwenden und einen aufgenommenen Impuls einer Spitze oder eines Startschusses anstelle eines Sinussweeps mit dem Hardware-Effektgerät wiederzugeben.
Handbücher zum Download:
Impulsantwortdienstprogramm – Benutzerhandbuch: Apple Books