H.264 für Blu-ray/AVCHD-Voreinstellung in Compressor
Du kannst eigene Voreinstellungen mit dem H.264 für Blu-ray/AVCHD-Format erstellen, um H.264-Elementary-Stream-Dateien für Blu-ray- und Advanced Video Codec HD (AVCHD)-DVD-Authoring zu codieren. Compressor selbst unterstützt das Brennen auf Datenträger nicht direkt, aber Anwendungen zum Brennen auf Datenträger von Drittanbietern können die von Compressor umcodierten Ausgabedateien verwenden.
Die Eigenschaften von eigenen Voreinstellungen, die das H.264 für Blu-ray/AVCHD Umcodierungsformat verwenden, befinden sich in den Informationsfenstern „Allgemein“ und „Video“ (unten beschrieben).
Hinweis: Das H.264 für Blu-ray/AVHCD-Format codiert nur eine Videodatei. Um das zugehörige Audiomaterial zu codieren, musst du eine der Audio-Voreinstellungen von „Dolby Digital“ zum Auftrag hinzufügen.
Voreinstellung-Zusammenfassung
Der obere Bereich des Informationsfensters zeigt den Namen der Voreinstellung, das Umcodierungsformat sowie die geschätzte Größe der Ausgabedatei und eine Zusammenfassung der Videoeigenschaften an. Wenn du eine Voreinstellung zu einem Auftrag hinzufügst oder die Eigenschaften der Voreinstellung änderst, wird diese Zusammenfassung automatisch aktualisiert.
Allgemeine Eigenschaften
Name: Zeigt den Namen der Voreinstellung an.
Beschreibung: Hier wird die Beschreibung der Voreinstellung angezeigt.
Suffix: Hier wird das Dateinamensuffix der Ausgabedatei (.264) angezeigt.
Exportsegmentierung erlauben: Dieses Feld wird grau dargestellt, weil die Auftragssegmentierung für diese Voreinstellung nicht verfügbar ist.
Standardort: Wähle einen Eintrag aus dem Einblendmenü aus, um den Standardort zum Sichern umcodierter Dateien festzulegen.
Stream verwenden für: Verwende das Einblendmenü, um festzulegen, ob die Ausgabedatei für Blu-ray oder AVCHD umcodiert wird.
Retiming
Hiermit wird der Verarbeitungsalgorithmus festgelegt, der zum Anpassen der Bildrate während der Umcodierung verwendet wird. Wähle eine der folgenden Optionen aus:
Auf Prozent der Ausgangsdatei einstellen mit: Das Tempo des Ausgabeclips wird prozentual zum Tempo des Ausgangsclips modifiziert. Gib einen Wert in das Prozentsatzfeld ein oder wähle einen der Vorgabewerte aus dem zugehörigen Einblendmenü (mit dem Abwärtspfeil) aus.
Einstellen auf: Mit dieser Option legst du die Dauer des Clips fest. Gib eine Timecode-Dauer in das Feld ein oder klicke auf die Pfeile, um die Dauer zu vergrößern oder zu verringern.
Festlegen, damit Ausgangsbilder mit [Bildrate] fps abspielen: Das Wiedergabetempo des Clips wird geändert ohne Bilder zu löschen oder neue Bilder zu erstellen. Diese Eigenschaft hat keine Auswirkung, es sei denn, der Wert „Bildrate“ im Informationsfenster „Video“ unterscheidet sich von der Bildrate der Ausgangsdatei. Wenn du beispielsweise eine 10-Sekunden-Ausgangsdatei mit der Bildrate 24 fps zu Compressor hinzufügst, die Eigenschaft „Bildrate“ im Informationsfenster „Video“ auf 25 fps festlegst und dann „Festlegen, damit Bildrate mit 25 fps abspielt“ im Informationsfenster „Allgemein“ auswählst, beträgt die Dauer des umcodierten Clips (bei 25 fps) 9 Sekunden und 15 Bilder.
Weitere Informationen hierzu findest du unter Retiming von Video und Audio mit Compressor.
Videoeigenschaften
Bildgröße: Verwende das Einblendmenü, um die Bildgröße (Auflösung) für die Ausgabedatei festzulegen. Weitere Informationen findest du unter Einführung zum Ändern der Bildgröße in Compressor.
Zuschnitt für Seitenverhältnis der Ausgabe zentrieren: Markiere dieses Feld, um sicherzustellen, dass das Video im neuen Seitenverhältnis zentriert bleibt, wenn das Seitenverhältnis im Einblendmenü „Bildgröße“ geändert wird.
Pixelformat: Für Voreinstellungen, in denen das H.264-Format verwendet wird, wird automatisch das Pixelformat auf „Quadratisch“ festgelegt.
Bildrate: Verwende dieses Einblendmenü, um das Wiedergabetempo (die Anzahl der pro Sekunde angezeigten Bilder) für die Ausgabedatei festzulegen. Weitere Informationen findest du unter Retiming-Optionen in Compressor.
Halbbilddominanz: Für Voreinstellungen, in denen das Format H.264 verwendet wird, wird die Halbbilddominanz automatisch auf „Progressiv“ festgelegt (wobei vollständige Bilder abgetastet werden).
Farbraum: Verwende dieses Einblendmenü, um die Ausgangsmedien in einen neuen Farbraum zu konvertieren. Die Standardoption ist „Automatisch“, die es Compressor erlaubt, die Auswahl des besten Farbraums basierend auf der ausgewählten Voreinstellung zu treffen. Du kannst auch eine manuelle Voreinstellung auswählen, die die Standardvoreinstellung aufhebt.
RAW-zu-Log: Verwende dieses Einblendmenü, um anzugeben, wie die ProRes RAW-Konvertierung erfolgen soll. Wähle die Option „Automatisch“, damit Compressor die Konvertierungsmethode festlegt. Du kannst auch eine manuelle Voreinstellung auswählen, die die Standardvoreinstellung aufhebt. Diese Option ist nur verfügbar, wenn es sich bei der Quelle um eine ProRes RAW-Datei handelt.
Kamera-LUT: Verwende dieses Einblendmenü, um die Kamera-Lookup-Tabelle (LUT) auszuwählen, die auf die Quelle angewendet ist. Wähle eine eigene LUT aus, um dein Video von einem Farbraum in einen anderen zu transformieren. Diese Voreinstellung ist aktiviert, wenn es sich bei der Quelle um eine ProRes RAW-Datei handelt und für „RAW-zu-Log“ ein anderer Wert als „Ohne“ festgelegt wurde. Diese Voreinstellung ist auch aktiviert, wenn bei den Videoeigenschaften im Informationsfenster „Auftrag“ für die Option „Kamera-Log“ ein anderer Wert als „Ohne“ festgelegt wurde.
Stereoskopisch: Verwende dieses Einblendmenü – verfügbar für stereoskopische Dateien oder beim Erstellen einer neuen stereoskopischen Voreinstellung –, um auszuwählen, wie Compressor die Ansichten für das rechte und linke Auge in stereoskopischem Video verwendet:
Automatisch: Basierend auf den Ausgangsmedien wird automatisch eine monoskopische oder eine Ausgabeeinstellung mit Frame-Packing ausgewählt. Für eine monoskopische Ausgabe verwendet Compressor das bessere Auge, wenn festgestellt werden kann, woher die Metadaten der Datei stammen. Ansonsten wird das linke Auge ausgewählt.
Linkes Auge, monoskopisch: Das linke Auge der stereoskopischen Ausgangsdatei wird für die Ausgabe eines monoskopischen Videos verwendet.
Rechtes Auge, monoskopisch: Das rechte Auge der stereoskopischen Ausgangsdatei wird für die Ausgabe eines monoskopischen Videos verwendet.
Kino: Verwende dieses Einblendmenü – verfügbar für Video, das im Kinomodus mit der App „Kamera“ auf dem iPhone aufgenommen wurde –, um festzulegen, wie Metadaten für „Kino“ verarbeitet werden sollen (erfordert macOS 12 oder neuer). Zwei Optionen stehen zur Auswahl:
Ignorieren: Der Kinomodus kann nicht in der Ausgabe gerendert werden.
Rendern: Der Kinomodus wird in der Ausgabe gerendert.
Hinweis: Dieses Menü ist nur sichtbar, wenn die Videodatei, die du importiert hast, über Metadaten für den Kinomodus verfügt. Möglicherweise musst du bestimmte Einstellungen anpassen, um sicherzustellen, dass die Metadaten beim Importieren der Datei beibehalten werden. Weitere Informationen findest du im Motion – Benutzerhandbuch.
Automatisch ausgewählte Bitrate: Markiere dieses Feld, damit Compressor automatisch die bestmögliche Bitrate für die Ausgabedatei berechnet, basierend auf der Dauer der Ausgangsdatei. Wenn das Feld nicht markiert ist, kannst du die durchschnittlichen und maximalen Bitraten festlegen, indem du die Schieberegler „Mittlere Bitrate“ und „Maximale Bitrate“ bewegst oder Werte in die Textfelder eingibst.
Mehrere Durchgänge: Markiere dieses Feld, um eine Codierung in mehreren Durchgängen zu aktivieren, bei der eine zusätzliche Analyse von Videobildern angewendet wird, um eine Ausgabedatei in hoher Qualität zu erzeugen. Hebe die Auswahl des Markierungsfelds für schnelle Umcodierungen (in einem Durchgang) auf.
Hinweis: Codierungen mit mehreren Durchgängen sind nicht auf jeder Hardware oder mit allen Konfigurationen von Voreinstellungen verfügbar.
Zuschneiden, Padding und Drehung
Passe den endgültigen Zuschnitt, die Größe, das Seitenverhältnis und die Ausrichtung des Videos in Compressor an, indem du die Eigenschaften für „Zuschneiden“, „Padding“, „Drehung“ und „Spiegeln“ verwendest.
Zuschneiden: Beim Zuschneiden werden Videoinhalte aus einem Bild entfernt. Padding: Beim Padding wird das Bild auf eine kleinere Größe skaliert, wobei gleichzeitig die Bildgröße des Ausgabebilds erhalten bleibt. Weitere Informationen zu diesen Eigenschaften findest du unter Einführung zum Ändern der Bildgröße in Compressor.
Mit den Eigenschaften „Drehen“ und „Spiegeln“ kannst du das endgültige Ausgabebild in Compressor auch drehen und spiegeln. Mit diesen Eigenschaften kannst du ein Breitbild so drehen, dass es vertikal angezeigt wird, oder das Bild horizontal, vertikal oder in beiden Richtungen umkehren.
Zuschneiden: Verwende dieses Einblendmenü, um die Abmessungen des Ausgabebilds festzulegen. Die Standardeinstellung ist „Ohne“, aber du kannst im Menü eine Voreinstellung für das Zuschneiden auswählen, um die Abmessungen des Ausgabebilds zu ändern. Wähle „Letterbox-Bereich der Quelle“, damit Compressor Bildränder erkennt und automatisch Zuschnittwerte anwendet. Dies ist nützlich, wenn du den Letterbox-Bereich einer Ausgangsdatei entfernen möchtest, indem die schwarzen Balken über und unter dem Breitformatbild beschnitten werden. Wähle „Zuschnitt für Seitenverhältnis der Ausgabe zentrieren“, um sicherzustellen, dass das Video bei einem neuen Seitenverhältnis zentriert bleibt, wenn du die Bildgröße der Ausgabe veränderst. Wähle für eigene Zuschnitte „Ohne“ und gib dann die Pixelwerte unten in die Textfelder „Oben“, „Unten“, „Links“ und „Rechts“ ein.
Padding: Verwende dieses Einblendmenü, um die Skalierung des Ausgabebilds festzulegen, während die Bildgröße beibehalten wird. Diese Option ist hilfreich, wenn du um dein Quellenmaterial einen „Pillarbox“-Effekt (schwarze Balken an den Seiten des Bilds) oder einen „Letterbox“-Effekt (Balken über und unter dem Bild) erzeugst. Das Standard-Padding ist „Originalseitenverhältnis beibehalten“, was sicherstellt, dass das Seitenverhältnis unverändert bleibt, wenn du die Bildgröße der Ausgabe veränderst. Du kannst eine der vordefinierten Voreinstellungen im Menü auswählen, um eine Standardvoreinstellung für „Padding“ hinzuzufügen, oder eigene Pixelwerte in die Textfelder „Oben“, „Unten“, „Links“ und „Rechts“ unter dem Menü eingeben, um dein eigenes Padding zu erstellen.
Drehung: Verwende dieses Einblendmenü, um die Drehung des Ausgabebilds festzulegen. Die Standardrotation ist „Ohne“. Wenn du möchtest, kannst du dein Bild um 90 Grad, 180 Grad oder 270 Grad drehen. Dies ist hilfreich, wenn die Kamera bei der Aufnahme des Videos falsch ausgerichtet war.
Spiegeln: Verwende dieses Einblendmenü, um das Ausgabebild zu spiegeln. Die Standardeinstellung für die Spiegelung ist „Ohne“. Du kannst jedoch „Horizontal“, „Vertikal“ oder „Vertikal und horizontal“ auswählen. Dies ist hilfreich, wenn das Ausgabebild im Vergleich zum Originalbild horizontal, vertikal oder in beiden Richtungen gespiegelt werden soll.
Hinweis: Die Eigenschaft „Drehung“ wird immer vor der Eigenschaft „Spiegeln“ angewendet.
Qualität
Mit den folgenden Eigenschaften wird der Verarbeitungsalgorithmus festgelegt, der von Compressor während des Umcodierungsvorgangs zum Einsatz kommt. Weitere Informationen zu diesen Steuerelementen findest du unter Retiming von Video und Audio mit Compressor und Ändern von Zeitverhalten und Bildrate in Compressor.
Größe des Filters anpassen: Mit diesem Einblendmenü wird die zur Größenänderung verwendete Methode festgelegt. Das Einblendmenü enthält mehrere Optionen:
Nächstes Pixel (Am schnellsten): Diese Option tastet beim Ändern der Bildgröße das nächste angrenzende Pixel ab. Diese Option bietet die schnellste Verarbeitungszeit, führt aber eher zu Aliasing-Artefakten und gezackten Rändern.
Linear: Benachbarte Pixelwerte werden mithilfe einer linearen Gewichtsverteilung gemittelt. Diese Option erzeugt weniger Aliasing-Artefakte als die Option „Nächstes Pixel“, erhöht aber die Verarbeitungszeit leicht.
Gauß'sches: Benachbarte Pixelwerte werden mithilfe einer Gauß'schen Gewichtsverteilung gemittelt. Diese Option bietet einen ausgewogenen Kompromiss zwischen Verarbeitungstempo und Ausgabequalität.
Lanczos 2: Benachbarte Pixelwerte werden mithilfe einer verkürzten Sinc-Funktion gemittelt. Diese Option ist langsamer als die Option „Gauß'sches“, erzielt aber schärfere Ergebnisse.
Lanczos 3: Diese Option ähnelt „Lanczos 2“, mittelt aber mehr Pixelwerte. Diese Option ist langsamer als die Option „Lanczos 2“, erzielt aber unter Umständen bessere Ergebnisse.
Bikubisch: Benachbarte Pixelwerte werden mithilfe einer bikubischen Funktion gemittelt. Die Verarbeitungszeit und das Ergebnis der Ausgabe sind ähnlich wie bei den Optionen „Lanczos 2“ und „Lanczos 3“.
Anti-Aliasing (Optimal): Diese Option bietet die höchste Ausgabequalität, aber die Verarbeitung kann deutlich länger dauern.
Retiming-Qualität: Mit diesem Einblendmenü wird die für das Retiming verwendete Methode festgelegt. Es gibt vier Optionen:
Schnell (Nächstes Bild): Diese Option interpoliert Bilder unter Verwendung der nächsten angrenzenden Bilder.
Gut (Bildüberblendung): Diese Option gleicht angrenzende Bilder mithilfe eines Filters an, um eine Interpolation in guter Qualität zu erreichen.
Optimal (Bewegung kompensieren): Diese Option verwendet den optischen Fluss für die Interpolation mithilfe von bewegten Bereichen zwischen angrenzenden Bildern, um eine Ausgabe in hochwertiger Qualität zu erreichen.
Reverse Telecine: Zusätzliche Halbbilder, die beim Telecine-Prozess hinzugefügt wurden, werden entfernt, um die Datenrate des Films (24 fps) in die Datenrate des NTSC-Standards (29,97 fps) umzuwandeln. Weitere Informationen hierzu findest du unter Verwenden von Reverse Telecine in Compressor.
Adaptive Details: Markiere dieses Feld, um anhand einer erweiterten Bildanalyse während der Ausgabe zwischen Rauschen und Randbereichen zu unterscheiden.
Anti-Aliasing-Stufe: Hiermit legst du die Stärke der Kantenglättung für das Ausgabebild fest. Doppelklicke auf den aktuellen Wert und gib manuell einen neuen Wert ein oder bewege den Schieberegler nach rechts, um den Grad der Kantenglättung zu erhöhen. Mit dieser Eigenschaft wird die Konvertierungsqualität für Medien verbessert, auf die eine Aufwärtsskalierung angewendet wird. Bei einer Umcodierung von SD-Video in HD werden durch Anti-Aliasing z. B. gezackte Ränder geglättet, die möglicherweise im Bild auftreten.
Detailstufe: Hiermit legst du die Detailgenauigkeit für das Ausgabebild fest. Doppelklicke auf den aktuellen Wert und gib manuell einen neuen Wert ein oder stelle den gewünschten Wert mit dem Schieberegler ein. Mit diesem Steuerelement zum Scharfzeichnen kann ein vergrößertes Bild wieder detailreicher gemacht werden. Im Gegensatz zu anderen Scharfzeichnungsverfahren unterscheidet die Eigenschaft „Detailstufe“ zwischen Bildrauschen und Details im Bild. Die Körnung wird dabei im Allgemeinen nicht verstärkt. Durch eine Erhöhung dieses Werts kommt es unter Umständen zu gezackten Rändern, die sich durch eine Erhöhung des Werts für „Anti-Aliasing-Stufe“ entfernen lassen.
Dithering: Bei Auswahl dieser Option wird eine bestimmte Art von Rauschen zu Bildern hinzugefügt, um große ablenkende Muster zu vermeiden, etwa Farbstreifen. Deaktiviere dieses Feld, wenn dein Bild nach dem Rendervorgang zu starkes Rauschen aufweist.
Videoeffekte
Eine Liste der verfügbaren Videoeffekte in Compressor und Anweisungen zum Hinzufügen eines Videoeffekts zu einer Voreinstellung findest du unter Hinzufügen und Entfernen von Effekten in Compressor.
Dieses Handbuch laden: PDF