Übersicht über das Erstellen von Festplattensystemen mit dem Festplattendienstprogramm auf dem Mac
Du kannst mehrere Festplattenlaufwerke zu einem Festplattensystem – einem so genannten RAID-System (Redundant Array of Independent Disks) – kombinieren, das wie eine einzelne Festplatte arbeitet. Abhängig davon, wie du die Festplatten kombinierst, kann das RAID-System dem Schutz deiner Daten bei Hardwareausfällen, dem beschleunigten Zugriff auf die Daten oder der Erhöhung der Speicherkapazität dienen. Mit dem Festplattendienstprogramm kannst du deine internen und angeschlossenen externen Festplatten zu verschiedenartigen Festplattensystem kombinieren.
Festplattendienstprogramm öffnen
Verteiltes RAID-System (RAID 0)
Du kannst mehrere Festplattenlaufwerke zu einem logischen Laufwerk (verteiltes RAID-System) kombinieren, um die Zugriffe auf die Festplatten zu beschleunigen. Beispielsweise werden bei einem RAID-System aus drei Festplattenlaufwerken die Daten auf alle drei Laufwerke gleichmäßig verteilt, sodass Lese- und Schreibvorgänge parallel auf drei Laufwerken erfolgen können und dadurch die Zugriffe beschleunigt werden. Ein verteiltes RAID-System ist besonders von Vorteil, wenn es darum geht, sehr schnell auf sehr große Dateien wie Videos oder Datenbankdateien zuzugreifen. Ein verteiltes RAID-System funktioniert am besten, wenn alle Festplatten ungefähr gleich groß sind und über schnelle Verbindungen mit deinem Computer verbunden sind.
Weisen die Festplatten unterschiedliche Größen auf, wird bei einem verteilten RAID-System davon ausgegangen, dass alle Festplatten nur so groß sind wie die kleinste Festplatte im System. Wenn deine Festplatten unterschiedlich groß sind, solltest du ein zusammengefasstes System in Betracht ziehen (siehe unten). Ein solches System bietet zwar nicht die Geschwindigkeitsvorteile eines verteilten Systems, du hast aber die Möglichkeit, die gesamte Kapazität aller Festplatten zu nutzen.
Wenn deine Festplatten über langsame Verbindungen (z. B. USB-Verbindungen) mit dem Computer verbunden sind, erzielst du u. U. auch mit verteilten RAID-Systemen keine höheren Zugriffsgeschwindigkeiten. Die besten Ergebnisse erzielst du mit internen Festplatten und mit Festplattenlaufwerken, die über schnelle Verbindungen zugänglich sind.
Gespiegeltes RAID-System (RAID 1)
Ein gespiegeltes RAID-System schützt deine Daten vor Festplattenausfällen. Auf jeder in das System einbezogenen Festplatte werden dieselben Daten gespeichert. Insofern ähnelt dieses System einem Set mehrerer speziell für Sicherungszwecke (Backups) verwendeter Datenträger. Deine Daten werden auf zwei oder mehr Festplatten gleichzeitig geschrieben. Fällt eine dieser Festplatten aus oder wird die Verbindung unterbrochen, kann dein Mac weiterhin auf die Daten auf einer der anderen Festplatten zugreifen. Wenn du eine Festplatte wieder verbindest, die vorübergehend offline war, kann das RAID-System die Daten auf der wieder verbundenen Festplatte wiederherstellen, sodass sie wieder dieselben Daten enthält wie die anderen Festplatten.
Einem gespiegelten RAID-System kannst du auch Reserve- oder Ersatzfestplatten hinzufügen. Eine Reserve- oder Ersatzfestplatte kommt erst zum Einsatz, wenn eine andere Festplatte ausfällt oder die Verbindung zu ihr abbricht. Wenn eine Festplatte ausfällt oder vom System getrennt wird, stellt das RAID-System die Daten auf einer der Ersatzfestplatten wieder her, sodass sie die aktuellsten Daten enthält. Wenn du nach einer Unterbrechung eine Festplatte wieder verbindest, an deren Stelle das RAID-System zwischenzeitlich eine Ersatzfestplatte verwendet, wird die wieder verbundene Festplatte zur Ersatzfestplatte.
Auch wenn du ein gespiegeltes RAID-System verwendest, musst du deine Daten regelmäßig sichern. Die Spiegelung bietet Schutz bei bestimmten Arten von Hardwareausfällen, nicht aber bei Benutzerfehlern oder softwarebedingten Beschädigungen. Wenn du eine Datei löschst, wird diese auch von der Spiegelfestplatte gelöscht. Wenn eine Datei durch Software beschädigt wird, ist auch die Datei auf der oder den Spiegelfestplatten beschädigt.
Zusammengefasstes Festplattensystem (JBOD)
Ein System zusammengefasster Festplatten (JBOD, „Just a Bunch of Disks“) verhält sich wie eine einzelne große Festplatte, die tatsächlich aber aus mehreren kleineren Festplatten besteht.
Ein solches System zusammengefasster Festplatten ist von Vorteil, wenn eine Datei (beispielsweise eine Datenbank) größer als die verfügbaren einzelnen Festplatten ist. Im Festplattendienstprogramm kannst du einem System zusammengefasster Festplatten weitere Festplatten hinzufügen, um die Speicherkapazität des Systems zu erhöhen.
Du kannst ein System zusammengefasster Festplatten auch verwenden, um mit Festplatten unterschiedlicher Größen ein verteiltes oder ein gespiegeltes RAID-System zu erstellen. Verteilte und gespiegelte RAID-Systeme sind am effektivsten, wenn alle Festplatten ungefähr gleich groß sind. Du könntest daher zwei kleinere Festplatten zu einer logischen Festplatte zusammenfassen, die etwa gleich groß ist wie eine andere größere Festplatte, und danach diese größere Festplatte und das JBOD-System als ein gespiegeltes RAID-System organisieren. (Sind alle Festplatten in einem System ungefähr gleich groß, kannst du die Organisation als ein verteiltes RAID-System in Betracht ziehen, das schnellere Zugriffe ermöglicht.)
Die Verwaltungsfunktionen für Festplatten (z. B. die Verschlüsselung mit FileVault) können für RAID-Systeme nicht verwendet werden.
Hinweis: Verwende für einen Mac Pro mit Mac Pro-RAID-Karte das RAID-Dienstprogramm. Mit diesem Dienstprogramm kannst du die Leistung der RAID-Karte optimieren und verschiedene Arten von RAID-Systemen erstellen.